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DR. JUR. MAX MAHLER


geboren am 28. Juni 1878 in Bamberg,

Deutscher jüdischer Herkunft,

Jurist, Stadtsyndikus, Rechtsanwalt,

Musikkritiker, Musikschriftsteller, Komponist,

beim FC Bayern seit Mai 1927,

gestorben am 24. September 1936 in München.

 

Max Mahler kommt am 28. Juni 1878 in Bamberg als erstes von zwei Kindern des Hopfenhändlers Salomon Mahler (1846 bis 1920) und Pauline, geborene Kronacher (1855 – 1940) zur Welt. Drei Jahre später folgt Schwester Anna (1881 – 1943). Die Familie verlegt 1898 ihren Lebensmittelpunkt nach München, wo sie fortan in der Rosenbuschstraße im Lehel leben wird. 

 

Für Max folgt nach seiner Schulzeit ein Jurastudium in München und Würzburg. 1904 promoviert er mit seiner Dissertation „Die natürlichen Verbindlichkeiten im Bürgerlichen Gesetzbuch“. 1905 erhält er seine Zulassung als Rechstanwalt in München, wo er in dieser Funktion bis 1920 tätig sein wird. Unterbrochen werden diese Jahre von seinem Kriegsdienst ohne Fronteinsatz zwischen 1914 bis 1918. Ende 1920 heriratet Max Mahler die in Nürnberg geborenen Mathilde Schwed. Aus der Ehe werden zwei Kinder hervor gehen. Ab dieser Zeit ist Max für die nächsten zehn Jahre bei der Stadt München als Gewerbegerichtsrat und Syndikus angestellt.

 

Kurz vor seinem 49. Geburtstag entschließt sich Max Mahler dazu, Mitglied beim FC Bayern zu werden. Im Mai 1927 erscheint in den Clubnachrichten des Vereins unter der Rubrik „Mitgliederbewegungen – Neuaufnahmen“ sein Name „Mahler, Dr. Max, Schriftsteller, Bauerstraße 10.“ Die hier aufgeführte Berufsbezeichnung weist auf sein zweites berufliches Standbein hin. Seine schriftstellerische Tätigkeit beschränkt sich hauptsächlich auf die Musik. Die von ihm verfassten Texte befassen sich schwerpunktmäßig mit musikwissenschaftlichen Inhalten. Für die „Münchner Neuesten Nachrichten“ ist er als Musikkritiker tätig. Darüber hinaus sind aber auch eigene Kompositionen von ihm bekannt. 

 

Mit dem 30. Januar 1933 beginnt für Max Mahler umgehend sukzessive seine komplette berufliche Entrechtung. Als im Frühjahr 1933 die „Münchner Neuesten Nachrichten“ gleichgeschaltet werden, bedeutet dies, seiner jüdischen Herkunft wegen, das Ende seiner dortigen Tätigkeit als Musikkritiker. Bereits im August 1933 wird ihm, da er während der Zeit des Ersten Weltkrieges auf keinen Fronteinsatz verweisen kann, seine Zulassung als Rechtsanwalt entzogen und er mit Berufsverbot belegt. Als die Nationalsozialisten 1935 ein „Verzeichnis der wichtigsten Juden in der Musik“ erstellen, erscheint dort auch sein Name, was unmittelbar dessen Ausschluss aus der Reichsmusikkammer folgen lässt. Nicht einmal drei Jahre nach der Machtübernahme der Nationalsozialisen steht der Jurist, Musikjournalist und Komponist Dr. Max Mahler beruflich und existenziell vor dem Nichts.

 

Am 26. September 1936 verstirbt Max Mahler im Alter von 58 Jahren in München. Die Todesursache ist nicht bekannt. Seine Frau Mathilde und die beiden Kinder überleben den Holocaust in der Emigration. Schwester Anna wird 1943 in Auschwitz ermordet.

 

Seit 1998 erinnert eine Gedenktafel neben der Eingangtür des Justizpalastes München am Stachus an die während der NS-Zeit entrechteten und verfolgten hiesigen, jüdischen Anwälte. Untern den dort aufgeführten 225 Namen befinden sich auch die der Mitglieder des FC Bayern, Dr. Wilhelm Jakob Kahn, Dr. Fritz Siegfried Neuburger, Dr. Alfred Strauß und Dr. Max Mahler.

 

Andreas Wittner

 

Quellen:

 

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