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WALTER WILMERSDÖRFER



geboren am 18. Mai 1909 in Weiden,

Deutscher jüdischer Herkunft,

Kaufmännischer Angestellter,

seit 1929 beim FC Bayern, 

Spieler,

ermordet 1942 in Piaski, Polen.

 

Walter Wilmerdörfer kommt am 18. Mai 1909 in Weiden in der Obrpfalz zur Welt. Seine Eltern sind der Kaufmann Max Wilmersdörfer und Selma, geborene Marx. Der Vater betreibt dort in der Maxstraße 16 einen Handel mit Herren- und Knaben-Kleider mit eigener Anfertigung. Seit Anfang der 1920er Jahre ist Vater Max gemeinsam mit Bruder Siegfried auch in München in der Senefelderstraße 11 Inhaber der Manufakturen-Großhandlung Max Wilmerdörfer. Die Immobilie befindet sich im Familienbesitz. Im Alter von 18 Jahren zieht Walter zum Jahresbeginn 1929 von Weiden nach München, wo er fortan im väterlichen Großhandel als kaufmännischer Angestellter tätig sein wird. 

 

Unmittelbar nach seiner Ankunft tritt er dann auch der Junioren-Abteilung des FC Bayern als Spieler bei. Es ist davon auszugehen, dass er bereits in Weiden bei der dortigen SpVgg in der Jugendabteilung aktiv war. Sein Bruder Justin (*1903) war dort 1928 in die Vorstandschaft gewählt worden und fungiert als Vereinskassier. Diese Einbindung in das Weidener Vereinsleben schützte Justin jedoch nicht davor, dass er bereits vor 1933 antisemitischen Verunglimpfungen ausgesetzt war. Dies gipfelte darin, dass er bereits am 1. Juli 1933 gemeinsam mit den SPD-Politikern aus seiner Heimatstadt in das KZ Dachau verschleppt wird, wo er körperlich massiv misshandelt wird. Nach seiner Entlassung 1936 gelingt Walters Bruder Justin die Flucht nach Palästina.

 

Walter Wilmerdörfer wohnt in seiner Münchener Zeit in der Landwehrstraße 53, ab 1935 Landwehrstraße 40. Von September 1939 wird er bis April 1942 in München seinen Wohnsitz drei Mal wechseln müssen. Am 11. Juli 1940 heiratet Walter die gebürtige Augsburgerin Henriette, geborene Levinger (1918 – 1942). Beide bemühen sich zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach vergeblich um die Emigration in verschiedene Länder. Auch zukünftige, weitere Aufnahmegesuche für das sichere Ausland schlagen fehl.

 

Walter Wilmersdörfer und seine Ehefrau Henriette werden am 4. April 1942 nach Piaski, Polen deportiert und im gleichen Jahr dort ermordet.

 

Andreas Wittner

 

Quellen:

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