geboren am 25. August 1893 in Zerbst, Sachsen-Anhalt, Kunsthändler, Antiquitätenhändler, beim FC Bayern seit August 1927, Schwager von FC Bayern-Mitlgied Arthur Rosenau, Emigration 1933 nach Paris,
1940 bis 1945 in die Schweiz,
gestorben im Februar 1961.
Am 25. August 1893 kommt Hans Wolff in Zerbst, Sachsen-Anhalt zur Welt als viertes von sechs Kindern der Eltern Max Wolff (1863 – 1930) und Julie, geborene Schwab (1868 – 1943). Seine Vorfahren bestreiten dort ihren Lebensunterhalt im Uhrmacher-Gewerbe.
Hans Wolff heiratet 1921 die in München geborene Felicie Feidl, geborene Rosnau (1896 – 1961). Hans´ Ehefrau stammt aus einer Familie aus Bad Kissingen. Ihr Vater Hermann Simon Rosenau betreibt sowohl dort als auch in München schon lange Zeit einen Kunst- und Antiquitätenhandel. Die Sommermonate verbringen sie in in der fränkischen Kurstadt während sie in den Herbst- und Wintermonaten in München leben.
Hans Wolff und seine Familie, drei Jahre nach der Hochzeit kommt Sohn Georges Julian Wolff (1924 – 2007) zur Welt, übernehmen diesen Lebensrhythmus. Im Sommer betreibt Hans ein Antiquitätengeschäft in der Nähe des Kurparkes in der Kurhausstraße 1 in Bad Kissingen, in der kalten Jahreszeit in München in der Holbeinstraße 7 in Bogenhausen.
Im August 1927 entschließt sich Hans Wolff dazu, dem FC Bayern als Mitglied beizutreten. Sein Schwager Arthur ´Agi´ Oscher, er lebt ebenfalls in München als Juvelier mit Geschäft in der Theatinerstraße 20, folgt ihm im Februar 1929 zum FC Bayern.
Bereits wenige Wochen nach der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten sieht sich die Familie von Hans´ Frau Felicie massiver Bedrohung aus Bad Kissingen ausgesetzt. Im März 1933 erhält Vater Hermann Simon Rosenau vom dortigen Kreisleiter einen Anruf, dass er – so er nach Bad Kissingen zurück kehren sollte – umgehend mit seiner Verhaftung rechnen müsse. Hans´ Schwager Arthur bekam telefonisch gar eine Morddrohung mitgeteilt. Umgehend entschließen sich die Rosenaus und auch Hans Wolff mit seiner Familie, ihr Heimatland zu verlassen und nach Paris zu emigrieren.
Als die deutschen Truppen 1940 in Frankreich einmarschieren, gelingt es den Wolfs gerade noch rechtzeitig in die Schweiz zu fliehen. Dort werden sie für die nächsten Jahre in einem Internierungslager untergebracht und müssen Zwangsarbeit verrichten.
Nach Ende des Krieges machen sie sich zu Fuß auf den Weg zurück nach Paris, wo sie zunächst mittellos leben.
Nur durch finazielle Unterstützung und durch Lebensmittelpakete von Felicies Schwester aus Südafrika kommen sie zunächst über die Runden. Erst als Hans, seit seiner ersten Zeit in Paris im Jahre 1933 nennt er sich Henry, als Provisionshändler für Kunst und Antiquitäten am renomieren Auktionshaus Hotel Drouot aktiv ist, gelingt es der Familie finanziell wieder auf eigenen Füßen zu stehen.
Unerwartet versterben im Februar 1961 Hans und Felicies in Paris kurz hintereinander. Hans Wolff wird 67 Jahre alt, seine Frau Felicie lebt nur wenige Tage länger. Sie wird 64 Jahre alt. Sohn Georges Julian Wolff verstirbt 83-jährig 2007 in Paris.
Andreas Wittner
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