geboren am 24. September 1893 in München,
Deutscher jüdischer Herkunft.
Textilkaufmann,
seit 1925 beim FC Bayern,
Bruder der FC Bayern-Mitgieder
Sigmund Sundheimer und Franz Pfeiffer,
gestorben am 21. März 1945.
Max Sundheimer kommt am 24. September 1893 in München zur Welt. Bei seinem Vater handelt es sich um den Kaufmann Sigmund Sundheimer (1850 – 1926), der im Gegensatz zur Mutter jüdischer Herkunft ist. Dieser eröffnet bereits 1882 in der Münchner Bayerstraße, nahe dem Hauptbahnhof einen kleinen Laden für Textilien. In den folgenden Jahren expandiert er, indem er 1889 in Miesbach und 1905 in Gmund Filialen eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich das Münchner Geschäft bereits in prominenter Lage im Südflügel des Hauptbahnhofs, Bahnhofplatz 2. 1921 übergibt Max´ Vater dieses - das Kaufhaus für Weiß- und Wollwaren, Herren- und Damenwäsche - an ihm und seinem Bruder Sigmund jun. (1883 – 1952). Das Kaufhaus in Miesbach übernimmt Max´ Bruder Paul Sundheimer (1897 – 1997).
1925 treten Max Sundheimer sowie sein Bruder Sigmund jun. dem FC Bayern als Mitglieder bei. Bruder Franz Sundheimer, später Franz Pfeiffer (* 1892), gehört dem Club bereits seit 1924 an. Es ist in dieser Zeit keine Seltenheit, dass mehrere Mitglieder einer Familie mit jüdischen Wurzeln auch der FC Bayern-Familie angehören. Genannt seien hier nur die Grünzeugs, die Friedigers, die Schneuers und natürlich die Brüder um Kurt Landauer.
Mit der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 müssen auch Max Sundheimer und seine Brüder als sogenannte „Halbjuden“ um den Erhalt ihrer Geschäfte und ihrer Exiistenzen kämpfen. So ist bekannt, dass das Miesbacher Kaufhaus vorübergehend von der örtlichen SA geschlossen wird. Nachdem es an nichtjüdische Verwandte der Sundheimers überschrieben wird, kann das Geschäft in der Fraunhoferstraße 10 wieder eröffnen und später auch in den Nachkriegsjahren von Max´ Bruder Paul weitergeführt werden. Das Münchner Geschäft am Bahnhofplatz 2, zuvor geführt von den FC Bayern-Mitgliedern Max und Sigmund Sundheimer jun., findet man 1938 nicht mehr auf der Liste der gewerbetreibenden Münchner mit jüdischen Wurzeln. Es ist davon auszugehen, dass es wohl in den Jahren zuvor bereits geschlossen worden ist.
Auch über den Verbleib von Max Sundheimer gibt es kaum Informationen. Bekannt ist lediglich, dass er am 21. März 1945 im Alter von 51 Jahren verstorben ist.
Andreas Wittner
Quellen:
Recherche Alexander Langheiter, Stadtarchivar Miesbach
ความคิดเห็น