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RICHARD NEUMEYER



geboren am 25. Oktober 1895 in München,

Deutscher jüdischer Herkunft,

Kaufmann, Geschäftsinhaber,

seit 1910 Mitglied beim FC Bayern, 

1934 in den Ältestenrat berufen,

Bruder von FC Bayern-Mitglied Adolf Neumeyer,

interniert im KZ Dachau vom 28. Juni 1938 bis 12. November 1938,

Emigration im April 1939 nach London, England,

gestorben 1966.

 

Am 25. Oktober 1895 kommt Richard Neumeyer als zweites Kind von Kaufmann Bernhard Neumeyer (1859 – 1926) und Flora, geborene Höchstetter (1869 – 1942) in München zur Welt. Seit der Heirat im Jahre 1889 lebt die Familie hier. Richard wächst auf der Schwanthalerhöhe auf, wo die Neumeyers in der Gollierstraße 7 wohnen. 1913 ziehen sie in die Auenstraße 11 um.

 

Zu diesem Zeitpunkt gehören Richard und sein älterer Bruder Adolf (1890 – 1925) schon dem FC Bayern an, Richard bereits seit 1910, als er 14-jährig der Jugendabteilung beitritt. Sein Bruder spielt damals in einer der sogenannten „Unteren Mannschaften“ bei den Senioren. 

 

Mitte der 1920er Jahre trifft das Schicksal die Familie Neumeyer sehr hart. In den Clubnachrichten des FC Bayern vom Mai 1925 wird berichtet: „Unerwartet schnell entriß uns der Tod unser liebes Miglied Adolf Neumeyer. Unauffällig und bescheiden, seinem Charakter entsprechend, leistete er dem Verein so manchen wertvollen Dienst.“ Ende 1926 verstirbt mit Richards Vater Bernhard ein weiters Mitglied der Familie. 

 

Mit der sogenannten Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 beginnt auch für Richard, seiner jüdischen Herkunft wegen, die Zeit der Entrechtung und der sukzessiven Verdrängung aus der Gesellschaft. Beim FC Bayern jedoch wird er im Sommer 1934 zunächst noch in den Ältestenrat berufen. Die Verfolgung durch die faschistischen Machhaber gipfelt für Richard Neumeyer am 28. Juni 1938 mit der Verschleppung in das KZ Dachau, wo er für vier Monate und 14 Tage unter unmenschlichen Bedingungen interniert wird. Am 12. November 1938 folgt seine Entlassung. 

 

Im April 1939 gelingt ihm die Flucht aus seinem Heimatland nach England. Zurück in München bleibt seine Mutter Flora, die am 10. Juli 1942 im Alter von 73 Jahren nach Theresienstadt deportiert wird, wo sie am 1. März 1943 ermordet wird. Richard Neumeyer verstirbt 1966.

 

Andreas Wittner

 

Quellen:

Datenbank NS_Dokuzentrum

Adressbuch München, diverse Jahrgänge

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